Mit etwas Verspätung bekommt Commandos 2 nun auch ein HD Remaster auf der Nintendo Switch.

Anfang 2020 gab es bereits eine Remaster Version von Commandos 2 für den PC, die PS4 und die Xbox One. Das Spiel hat uns im Test ziemlich gut gefallen, und eine Wertung von 7,5 einfahren können. Nun folgt noch eine Version für die Nintendo Switch. Wie wir wissen, sind Switch Versionen meist geplagt von Grafikbugs oder anderen technischen Problemen, schauen wir also nun, wie sich die HD Remaster Version von Commandos 2 im Switch Test schlägt.

Vorweg möchte ich sagen, dass ich kein Commandos Fan bin. Zwar liebe ich Strategietitel, die Commandos Reihe hat mich in der Vergangenheit allerdings doch kalt gelassen. Da ich aber ein riesen Fan der Nintendo Switch bin, bin ich über jegliche Umsetzung auf der Konsole bewährter Spieleklassiker gespannt. Das Setting von Commandos 2 ist im WWII angesiedelt. Wir übernehmen das Kommando über eine Einheit an Elite Soldaten und führen Sabotage Missionen hinter feindlichen Linien durch. Hier merkt man schon, um was es geht, möglichst unentdeckt die Mission durchführen. Die HD Remaster Version von Commandos 2 bietet uns lediglich ein optisches Upgrade, an den Schauplätzen und Missionen hat sich also sonst nichts verändert. Abgesehen davon wurde die Steuerung selbstverständlich angepasst, denn in seiner ursprünglichen Fassung spielte man Commandos auf dem PC, nicht auf einer Konsole.

Da das Spiel wie bereits erwähnt während des zweiten Weltkrieges spielt, liegt es wohl auf der Hand, dass die Feinde die bösen deutschen sind. Auf Symbolik wird hierbei zur Gänze verzichtet. Weder auf Uniformen der Soldaten noch auf Flaggen oder Fahrzeugen finden sich Hakenkreuze oder gar eine Alternative dazu. Dieser Punkt könnte atmosphärisch manchen aufstoßen. Dafür überzeugt das Setting an anderen Stellen umso mehr. Die Soldaten sind beschäftigt, patrouillieren, reinigen ihre Waffen oder unterhalten sich einfach untereinander. So kommt das Gefühl einer belebten Welt auf. 

Storytechnisch wird uns allerdings nicht wirklich Tiefe geboten. Mit unseren namenlosen Charakteren hangeln wir uns von Mission zu Mission, um den Krieg zu Gunsten der Alliierten zu wenden. Alleine an diesem Punkt fällt auf, dass es in Commandos 2 vermehrt um das Gameplay geht, als um eine Geschichte. Bevor es hier richtig los geht, werden wir in zwei Tutorialmissionen geworfen. Bereits in diesen beiden Missionen können wir erahnen was uns erwartet. Es wurde bei der Überarbeitung gänzlich auf moderne Komfortfeatures verzichtet. Statt dessen müssen wir uns die Missionsziele, Zielpersonen oder andere Taktisch wichtige Informationen einprägen, denn während der Mission wird an keinem Zeitpunkt auf einer Minimap Hilfe geboten. Auch die Steuerung ist leider etwas überladen. So ziemlich auf jeden Tastendruck folgt ein Kontextmenü aus welchen wir auswählen können. Oftmals ist diese Art der Steuerung allerdings ein Hindernis, besonders dann, wenn es schnell gehen muss um beispielsweise einen patrouillierenden Soldaten auszuschalten. Hat man sich allerdings an die Eigenheiten der Steuerung gewöhnt, kann man schon etwas besser planen und taktieren, einfach wird das Spiel allerdings dennoch bei weitem nicht.

Vom Umfang her werden uns zehn Missionen geboten, plus zusätzlich noch einmal 10 Versteckte zum freispielen. Je nachdem wie gut wir taktieren, dauern die Missionen mal länger oder kürzer, allerdings könnt ihr leicht mit einer Spielzeit von rund 20 Stunden rechnen um alles zu spielen, insbesondere beim ersten Durchlauf. Wollen alle sekundären Ziele abgeschlossen werden, könnte das Ganze sogar auf rund 30 Stunden gestreckt werden. Scheitern gehört hierbei zum Spiel dazu, nicht umsonst haben die Schnellspeichern-/ und Schnellladen-Funktionen eigene Hotkeys bekommen, diese sind auch notwendig. Ebenso notwendig ist es die speziellen Fähigkeiten unserer Soldaten zum Einsatz zu bringen. Der Pionier ist für den Umgang mit Sprengstoff geschult, der Dieb ist flink und kann über Telefonleitungen hangeln. Der Taucher kann Unterwasserminen entschärfen und Feinde per Messerwurf lautlos ausschalten. 

Natürlich können wir immer nur einen unserer Soldaten steuern. Da nicht verwendete Figuren einfach in der Gegend stehen, empfiehlt es sich diese in sicherer Deckung zu parken bevor wir einen Wechsel vollführen, denn gefallene Soldaten können innerhalb einer Mission nicht wiederbelebt werden, hier hilft es dann nur neu zu laden. Für ein Spiel welches so starken Wert auf das speichern und laden legt, dauern die Ladezeiten leider doch etwas lange, hier wünsche ich mir eventuell etwas Nachbesserung per Patch. Genauso verhält es sich mit anderen technischen Macken, welche bereits in der PC Version auftraten. Besonders ärgerlich ist beispielsweise das aussetzen einiger Soundeffekte. So bekommt man gerne einen Alarm nicht mit, weil der Sound der Sirenen nicht abgespielt wurde, was besonders ärgerlich ist. Auch ist das Spiel vor Abstürzen nicht gefeit hier sollte ebenfalls noch nachgebessert werden.

Mochten wir:

Mochten wir nicht:

Commandos 2 macht es einem nicht gerade leicht. Der recht hohe Schwierigkeitsgrad, gepaart mit fehlenden Komfortfunktionen und den Bugs sind für Spieler ohne Nostalgiebrille eine extrem hohe Einstiegshürde. Hat man diese Hürde allerdings erst einmal überwunden, erwartet einen ein umfangreicher und ausgeklügelter Spieleklassiker, vorausgesetzt das Spiel stürzt nicht ab. An anderer Stelle macht die gelungene deutsche Sprachausgabe, mit dem wuchtigen Sound wieder einiges Wett, vorausgesetzt der Sound macht keine Probleme, wie es die Alarmsirenen bei mir des Öfteren getan haben. Hier sollte unbedingt per Patch nachgebessert werden um ein rundes Spielgefühl zu vermitteln. Werden die Bugs behoben und die Ladezeiten verkürzt würde ich mich direkt über noch einen Spieldurchlauf freuen.

Wertung:

6/10

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