The Liar Princess and the Blind Prince begeistert mit einem zeitlosen Grafikstil und zauberhaften Inszenierung

Der ein oder andere Gamer erinnert sich an die Diskussion, ob Videospiele Kunst seien. Klar, wir als Gamer sehen das anders als Kritiker, aber ich denke bei The Liar Princess and the Blind Prince, was für ein Titel, werden sich alle einig sein, denn das Spiel kommt nicht nur mit einer liebevoll Hand gezeichneten Grafik daher, sondern auch mit einer gut erzählten Geschichte. 

Worum gehts?

Doch fangen wir ganz am Anfang an. Präsentiert wird uns die Geschichte, als sei sie direkt einem Märchenbuch entsprungen. Das Ganze dreht sich um eine Wölfin mit lieblicher Singstimme, sowie einen Prinzen der gerne diesem Gesang lauscht. Eines Abends beschließt der Prinz, dass er gerne den Ursprung der Stimme kennen lernen möchte, und erklimmt den Hügel, auf dem die Wölfin ein Lied zum Besten gibt. Als der Prinz jedoch die Spitze des Hügels erreicht, erschrickt die Wölfin, und verletzt den Prinz versehentlich so schwer, dass dieser sein Augenlicht verliert.

Von Gewissensbissen geplagt, möchte die Wölfin nun dem jungen Prinz helfen, und such die Hexe des Waldes auf. Diese könne dem Prinz helfen, jedoch muss er zunächst bei der Hexe persönlich erscheinen. Und so lässt sich die Wölfin im Austausch gegen ihre Gesangsstimme, Arielle lässt grüßen, in eine Prinzessin verwandeln und hier beginnt das Abenteuer. 

Klassisches Gameplay

Ihr merkt schon, dass The Liar Princess and the Blind Prince großen Wert auf die Geschichte legt, so dauert auch das Intro, welches mit einer sanften Stimme in japanisch vorgelesen wird einige Minuten. Diese Stimme begegnet uns im laufe der Reise immer wieder in weiteren Storypassagen. Doch seis drum, kaum ist das Intro vorbei, werden wir sogleich in den Wald geworfen auf dem Weg zur Hexe.

Gameplaytechnisch handelt es sich bei dem Spiel um einen Puzzle Platformer. Ab und an wird auch gekämpft, wobei der Fokus des Spiels nicht auf dem kämpfen liegt. Das große Ziel ist es, den Prinzen durch die einzelnen Levelabschnitte zu lotsen und die Rätsel zu lösen welche den Weg versperren. Da der Prinz blind ist läuft dieser nicht selbstständig, sondern nur dann, wenn die Prinzessin ihn an der Hand nimmt. Sollten nun aber Monster auftauchen, können wir uns auf Knopfdruck in die Wolfsform verwandeln und den Biestern den Garaus machen.

Doch Achtung, erleidet der Prinz einmal Schaden, wars das und wir dürfen von vorne beginnen. Wir selber sind in der Wolfsform eigentlich nicht zu besiegen, da merkt ihr schon, dass auf den Kämpfen nicht der Fokus liegt, sondern auf den Rätseln, und diese haben es in sich. Zu Beginn handelt es sich noch um simple Schalterrätsel und Abgründe die es zu überwinden gilt. Später jedoch, werden diese Schalterrätsel durchaus komplex und schwer, Knobelfreunde kommen also auf ihre Kosten.

Dabei werden nicht nur die Rätsel richtig knackig, sondern auch unsere Möglichkeiten diese anzugehen werden vielfältiger. Zu Beginn können wir den Prinzen lediglich an die Hand nehmen, später jedoch können wir ihn von unserer Position zu einer bestimmten Stelle laufen lassen, und ihn sogar aus der Ferne dirigieren. Wie bereits erwähnt, zieht der Schwierigkeitsgrad im weiteren Spielverlauf deutlich an, haben wir zu Beginn noch das Gefühl, dass die Rätsel viel zu einfach sind, fluchen wir an späterer Stelle über die Rätsel.

Doch auch technisch gibt es ein bisschen etwas zu bemängeln, nämlich unseren Schützling. Teilweise sind die Hitboxen so schwer zu erkennen, dass wir uns nicht sicher sein können, warum genau der Prinz jetzt einen Treffer kassiert hat. Oder aber wir springen aus einer vermeintlich sicheren Höhe und der Prinz stirbt, da es für ihn doch zu hoch war. Sollte uns eine Passage doch zu schwer sein, gibt es allerdings noch immer die Möglichkeit diese zu überspringen und im nächsten Abschnitt anzusetzen.

Ich habe es zwar schon anfangs erwähnt, muss es allerdings nochmal sagen. Die Optik des Spiels ist schlichtweg ein Traum, doch nicht nur die Grafik alleine macht den Charme aus, auch die liebevollen Details begeistern mich immer wieder. Beispielsweise laufen wir mit der Prinzessin alleine umher, hat diese einen strengen Blick auf, doch nimmt sie den Prinzen an die Hand zaubert ihr das ein lächeln ins Gesicht. 

Mittlerweile wisst ihr ja schon, dass ich ein riesen Fan von Indie Spielen bin. Besonders die wunderschöne Optik von The Liar Princess and the Blind Prince hat mich von Beginn an begeistert. Auch meine Befürchtung, dass es sich spielerisch um nichts spannendes handelt, hatte sich als Falsch herausgestellt. Zwar kann das Spiel kein ganzes Wochenende ausfüllen, doch auf einige zauberhafte Stunden können Spieler sich einstellen. Zugegeben ist für die Spieldauer der Preis von 19,99€ schon etwas happig, doch Anhänger von Puzzle Platformern sollten allemal auf ihre Kosten kommen.

Wertung:

8/10

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