Cris Tales bietet eine interessante Idee, durch spielen mit der Zeit sollen wir es schaffen die Welt zu retten.

Bei Cris Tales handelt es sich um ein klassisch gehaltenes JRPG, auch wenn das Entwicklerstudio nicht aus Japan kommt. Beim Studio Dreams Uncorporated und SYCK handelt es sich um kolumbianische Entwickler, welche mit Cris Tales ihrer Leidenschaft zu klassischen JRPGs Ausdruck verleihen möchten. Besonders deutlich bemerkt man den Einfluss älterer Final Fantasy Teile oder den Super Mario RPG Titeln.

Selbst die Story ist recht klassisch gehalten, wir spielen das Waisenkind Crisbell. Zu Spielbeginn lernen wir den sprechenden Frosch Matias kennen, welcher uns, nach einem kurzen Auftakt, erzählt, dass Crisbell ein Zeitmagier ist. Um die Kräfte zu nutzen werden Zeitkristalle benötigt. Und so kommt es, dass Crisbell, gemeinsam mit den neuen Freunden los zieht um mehr Zeitkristalle zu finden, ihre Fähigkeiten so zu erweitern und schlussendlich die Zeitkaiserin aufzuhalten. 

Gut das ist alles jetzt sehr schnöde klassische Fantasy Kost wie man es schon aus zig anderen Spielen, Filmen und Büchern kennt. Dennoch haben die Entwickler noch zusätzlich ihre ganz eigenen Ideen mit eingebracht, wäre sonst auch etwas öde wenn nur abgekupfert würde. 

Das fängt schon beim Gameplay an. In klassischer JRPG Manier bewegen wir uns durch Städte, sobald wir allerdings die Stadttore verlassen, finden wir uns auf einer Oberwelt wieder um das Reisen der Gruppe zu symbolisieren. Besonders cool ist allerdings die Aufteilung des Bildschirms. Diese gibt es allerdings nur innerhalb der Städte, in der Obwerwelt spielt diese Fähigkeit keine Rolle. Der Bildschirm ist in Drei Teile aufgeteilt, welche als Dreiecke dargestellt werden. Im linken Bereich sehen wir die Vergangenheit, in der Mitte die Gegenwart und im rechten Bereich eine mögliche Zukunft. Eine mögliche Zukunft deswegen, da wir während des Spiels mit unseren Handlungen die Zukunft verändern können, wie es sich für Zeitmagier nun mal so gehört.

Dafür brauchen wir allerdings die Hilfe von Frosch Matias, denn Crisbell kann die Vergangenheit bzw. die Zukunft zwar sehen, sich allerdings nicht zwischen den Zeiten hindurch bewegen, Matias jedoch schon. Nettes Detail am Rande, bewegt sich Matias in die Vergangenheit verwandelt er sich in eine Kaulquappe, in der Zukunft in einen alten und trägen Frosch. Auch sehen wir über den Screen wie sich die NPC mit der Zeit so verändern würden, oder wie ältere Personen früher ausgesehen haben. Mit nützlichen Infos im Gepäck kehr Matias anschließend zurück in die Gegenwart und wir können unsere Quest abschließen. Zwar ist der permanent geteilt Bildschirm sehr gewöhnungsbedürftig, allerdings gewöhnt man sich zum einen nach einiger Zeit daran, zum anderen zeugt das nur von dem Einfallsreichtum des Entwicklerteams, denn an dieser Stelle ist mit der Zeitmanipulation noch nicht Schluss, bei den Kämpfen geht es weiter.

Auch während der Auseinandersetzungen geht es ziemlich klassisch zu in Cris Tales. Ein rundenbasiertes Kampfsystem, mit einer kleinen aktiven Komponente. Drücken wir im richtigen Moment auf eine Taste, können wir entweder mehr Schaden verursachen, oder eingehende Angriffe blocken. Alles klar kennt man ja auch schon aus anderen Spielen. Ebenso wie alle Party Mitglieder, welchen wir im Laufe des Spiels begegnen, unterschiedliche Fähigkeiten haben. Der Schlüssel zu diesen Fähigkeiten ist allerdings stets Crisbells Zeitmanipulation. So können wir durch deren Einsatz Gegner in die Zukunft oder die Vergangenheit befördern. Ein schönes Beispiel hierfür ist es, wenn wir einen Gegner zunächst vergiften und anschließend in die Zukunft verfrachten stirbt dieser sofort, da das Gift bis dahin seine Wirkung entfaltet und den Gegner umgebracht hat. Allerdings kann solch eine Zeitmanipulation auch in die Hose gehen, Gegner können auch stärker werden wenn wir sie in die Zukunft schicken man sollte also immer ein Auge darauf haben. 

Zu guter Letzt möchte ich noch etwas auf die Optik sowie den Sound eingehen. Der Grafikstil ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber ich finde ihn durchaus charmant. Besonders gut hat mir das Chrakterdesign von Crisbell gefallen. Aber da treffen die Entwickler eben genau einen Nerv von mir, da ich ein riesen Fan von minimalistischeren Spielen bin. Wo sich Cris Tales allerdings gar nicht zu verstecken braucht ist die Vertonung der Dialoge. Zwar gibt es nur eine englische Sprachausgabe, allerdings sind die Synchronsprecher ungewöhnlich gut für eine Indie Produktion. 

Mochten wir:

Mochten wir nicht:

Zum Spielstart hat mich Cris Tales an ein Märchen erinnert. Das junge Waisenkind begegnet einem sprechenden Tier und erfährt von der auferlegten Berufung. Alles ziemlich 0815 eben, als dann nach einiger Zeit die interessante Zeitmechanik dazu kam fand ich Cris Tales schon wieder interessanter. Auch das diese nicht nur in der Welt, sondern auch während der Kämpfe Anwendung findet hat mich positiver gegenüber dem Titel gestimmt, denn normalerweise sind mir JRPGs einfach zu langsam und träge. Diesem Gefühl entkommt auch Cris Tales nicht, denn das Kampfsystem ist eben nun mal wie es bei einem JRPG zu sein hat. Dafür hat es allerdings die junge Crisbell mit der Sympathischen Party geschafft mich zu fesseln. Auch wenn die Story gen Ende doch etwas abrupt endet, können Rollenspielfans auf ihre Kosten kommen, sofern sie sich mit dem etwas eigenen Grafikstil anfreunden können.

Wertung:

7/10

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