In der gegenwärtigen Zeit punktet Animal Crossing mit der Sehnsucht nach einem unbeschwerten Leben.

Bevor ich anfange muss ich sagen, dass ich noch nie einen der bisherigen Animal Crossings Teile gespielt habe. New Horizons ist also mein erstes Animal Crossing. Da mein Bekanntenkreis allerdings bei jedem Teil von der Serie schwärmt, und die Nintendo Switch mittlerweile mein Liebling geworden ist, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, New Horizons zu testen, und Zeit haben wir nun ja leider mehr als genug.

Das erste womit wir in New Horizons Bekanntschaft schließen, sind Nepp und Schlepp sowie kurz darauf der kapitalistische Waschbär Tom Nook. Dieser hat uns das sogenannte „Reif für die Insel“- Paket verkauft, wodurch wir auf eine bis dato unbewohnte Insel ziehen dürfen. Nach einer kurzen Charaktererstellung, geht es gleich los mit der Einweihungsparty auf welcher wir der Insel einen Namen geben dürfen und zum sogenannten Inselsprecher gekürt werden. An dieser Stelle muss ich gleich mal einhaken. Denn Pro Switch Konsole könnt ihr nur über eine Insel verfügen, somit kann es auch nur einen Inselsprecher geben. Bis ich dieses kleine aber feine Detail herausgefunden hatte, verging so einige Zeit, denn ich hatte bei meinem Test zunächst ein kleines Problem. Als ich das Spiel heruntergeladen hatte, allerdings noch nicht gestartet, wollte meine Frau einen kurzen Blick auf New Horizons werfen, ob es ihr denn gefallen würde. Nun da ich noch vor hatte die ein oder andere Stunde zu versenken, durfte meine Frau als erste an das Spiel, und hier nahm das Unglück seinen Lauf.

Denn durch diesen kleinen Ausflug meiner Holden, wurde sie zum Inselsprecher gekürt. Klingt fürs erst doch mal nicht so tragisch oder? Nun das Problem an dieser Stelle ist, dass der Inselsprecher alleine an dem Fortschritt der Insel arbeiten kann. Sprich als zweiter Spieler konnte ich noch so viele Materialien sammeln wie ich wollte, ich würde beispielsweise nie an den Bauplan für eine Axt kommen, wenn der Inselsprechen diese noch nicht freigespielt hat. Diese Erkenntnis hat mich rund 5 Stunden Spielzeit, sowie meinen ersten Charakter gekostet. Dadurch war natürlich auch meine anfängliche Motivation durch diesen Vorfall etwas angeknackst. Nichts desto trotz habe ich einen neuen Spielstand begonnen, und konnte so das Spiel endlich in seinem Vollen Umfang genießen.

Worum geht es also?

Nun kurz gesagt beginnen wir in Animal Crossing New Horizons ein neues Leben, mit der Hilfe von Tom Nook´s „Reif für die Insel“ Paket. Nach der Party werden wir mit dem niederträchtigen Geschäftsmodell des Waschbären vertraut gemacht, nichts ahnende Menschen mit verlockenden Angeboten in die Schuldenfalle zu locken. Wie ich gehört habe, ein bekanntes Geschäftsmodell dieses Tunichtguts, nicht umsonst haben Waschbären eine Fellzeichnung als Maske, ihr versteht den Hinweis? Nun egal wir bekommen also die Rechnung für unser neues Leben auf der Insel. Da wir nicht eine Münze im Gepäck haben, ist es auch möglich die Kosten mittels Nook Meilen abzubezahlen. Bei den Nook Meilen handelt es sich einfach gesagt um Achievements, für welche wir mit Punkten belohnt werden. Diese Punkte dürfen von uns später gegen Upgrades wie etwa Werkzeugpläne, neue Frisuren etc. eingetauscht werden.

Nachdem wir nun also unsere Rechnung bekommen haben, geht das Spiel erst richtig los. Von nun an steht es uns frei was wir so auf der Insel treiben. Wollen wir angeln, Insekten fangen oder einfach nur die Insel erkunden. Natürlich sollten wir irgendeiner Art Beschäftigung nachkommen, denn nur durch das abstottern unserer Schulden, schreiten wir im Spiel voran. Der Fortschritt besteht übrigens aus der nächsten Schuldenfalle: Starten wir zunächst mit einem simplen Zelt, reicht uns dieses bald nicht mehr, und wir möchten gerne ein Haus unser Eigen nennen, selbstverständlich gibt es für den Hauswunsch einen Kredit von Tom Nook wie könnte es anders sein … ein geniales Geschäftsmodell wenn man so darüber nachdenkt.

Richtig interessant wird das Spiel allerdings erst, sobald das Museum auf eurer Insel steht. Zwar erfordert der Bau von Gebäuden reale Zeit, doch diese Einschränkung lässt sich umgehen, allerdings würde ich das nicht empfehlen, denn ein großer Faktor den man beim spielen von Animal Crossing nicht außer Acht lassen sollte, ist Entschleunigung. Unser Ziel ist es nicht so schnell wie möglich alle Insekten oder Fische zu fangen. Animal Crossing bietet uns eine gemütlichere Version eines Lebens auf der Insel. Wenn wir wollen können wir dieses Leben auch gemeinsam genießen, entweder durch einen lokalen Multiplayer über Split Screen, oder aber wir besuchen andere Spieler auf deren Inseln. Hierzu benötigen wir ein Flugticket, Welches wir wiederum durch Nook Meilen kaufen können. Ihr merkt schon, Animal Crossing bietet uns eine Menge an Beschäftigungen, doch auf der anderen Seite ist das Spiel auch nicht für jeden etwas. Gehört ihr zu jenen Spielern, welche eine Linie mit strikten Zielen verfolgen, dürfte euch in Animal Crossing recht schnell langweilig werden, lässt man sich auf das Spiel ein, hat man Unmengen an Stunden vor sich, schon alleine um die Sammlung im Museum zu vervollständigen. Wenn dies euer selbsterklärtes Ziel ist, stellt euch darauf ein, dass ich zu verschiedenen Tages und Nachtzeiten in das Spiel schaut, denn Animal Crossing New Horizons läuft nach der realen Zeit ab, ebenso sind einige der Tiere nur zu bestimmten Zeiten aktiv. Auch gibt es Ingame Events welche sich nach der realen Zeit richten, beispielsweise war vor kurzem erst Ostern, sprich auf der Insel fand der Häschentag statt, an welchen es einen großen Haufen Ostereier zu finden gab, ebenso wie die zugehörigen Baupläne. Denn neben Insekten und Fischen fangen ist eine weitere großartige Beschäftigung, das Sammeln von Bastelanleitungen sowie den zugehörigen Materialien. Immerhin will man stets neues Zeug in seiner Bude stehen haben und der eigenen Fantasie was das Gestalten angeht freien lauf lassen.

Wo wir mitunter noch freier beim Gestalten sind als bei der Einrichtung, ist mit dem Design Editor. In diesem können wir nach feinster Pixel Art Manier unterschiedlichste Designs selber gestalten, und auf der Welt platzieren. Für künstlerisch begabte Spieler bestimmt nicht uninteressant.

Mochten wir:

Mochten wir nicht:

Da es sich bei New Horizons um mein erstes Animal Crossing handelte, war ich dementsprechend skeptisch was den Start anging, nicht zuletzt wegen dem Problem mit dem Inselsprecher, auf welches man als zweiter Spieler unbedingt hingewiesen werden sollte. Normalerweise bevorzuge ich Spiele mit klaren Vorgaben, daher dachte ich zunächst, dass ich nicht gerade zur Zielgruppe für ein Animal Crossing gehöre. In der Tat bin ich bei meinem Test etwas zwiegespalten, denn ich hatte richtig Spaß an dem Spiel, solange es mir Spaß gemacht hat. Nach einiger Zeit hat sich bei mir dann das Gefühl der Langeweile breit gemacht, auch wenn ich mich bis dahin richtig gut unterhalten gefühlt habe! Allerdings muss ich an dieser Stelle auch erwähnen, ich schaue nun nach wie vor täglich auf meiner Insel vorbei, wenn auch nicht mehr ganz so intensiv wie am Anfang, aber irgendwie möchte ich ja doch noch die ein oder andere Einrichtung für meine Bude fertig haben. Jeder der sich nicht unbedingt sicher ist, ob Animal Crossing New Horizons etwas für ihn sei, sollte sich vor dem Kauf unbedingt genauer informieren. Spieler welche die Serie bereits kennen und lieben, besitzen das Spiel ohnehin bereits.Wertung:

7,5/10

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