Mit Neverwinter NIghts Enhanced Edition fliegt uns ein Bioware Oldie ins Haus.

Direkt aus dem Jahre 2002 kommt uns Neverwinter Nights entgegen und erhält eine Enhanced Edition, welche sämtliche DLCs, welche auch als Module bezeichnet werden, mit sich bringt. Manche mögen bei dem stolzen Alter dieses Spiels nicht ein mal wissen, worum es sich handelt. Kurz gesagt haben wir hier ein DnD basierendes RPG Adventure, so wie die erst unlängst reviewten Baldurs Gate Teile. Allerdings in einer 3D Grafik anstatt einer 2D Ansicht.

Hier können wir auch gleich Einsteigen und sagen, auch wenn die Grafik nicht am neuesten Stand sein kann, so ist alles besser, als das was man hier bekommt. Ich hätte mich deutlich lieber mit Pixelgraphik angefreundet als damit, aber es zeigt uns, dass dieses Spiel auch beim Release schon kein Hingucker war. Vor allem da es 5 Jahre in Produktion war. Dennoch tut die Grafik der Atmosphäre nichts ab.

Denn trotz der Augenirritation schafft das Spiel es durch gute Musik und geschickten Einsatz der Dialoge immer noch eine dichte Story und packende Szenarien zu erzeugen, in denen wir über die Grafik durchaus hinweg schauen können. Da dieses Spiel als zeitloser Klassiker gilt und eines der besten RPGs die jemals erschienen sind, will ich also davon absehen Punkte abzuziehen, dafür dass es im Urzustand gelassen wurde.

Was’n das?

An sich kann man heutzutage sehr leicht zusammenfassen, woran man bei diesem Spiel ist, was damals wohl eher problematischer war. Heute braucht man nur Dragon Age Origins zu nennen und man hat schon eine gute Idee, was einen hier erwartet. Bioware war immer schon bekannt dafür, Spiele vollzupacken und das haben sie auch hier getan. Ich denke über 100 Spielstunden sind hier locker enthalten.

In klassischer Bioware manier wurde größter Wert auf die Dialoge gelegt und die Möglichkeiten in denen sich das Spiel entfalten kann. Nicht nur ist jeder Run einzigartig, sondern auch die Möglichkeiten seinen Charakter zu erstellen geben einiges an Stoff her. Insofern braucht man dies nur noch mit dem System der Spiele wie Baldurs Gate kombinieren, in dem Sinne, dass Würfelwürfe unser Schicksal bestimmen (mit Modifikatoren) und schon hat man Neverwinter Nights.

Man darf bei diesem Spiel wirklich nicht vergessen welchen Einfluss es auf die Spieleindustrie hatte. Hat es doch den weg geebnet für größere RPG Projekte und diesen eine Chance gegeben. Was nicht heißt, dass alles was hier gemacht wurde aus Gold ist. Zu den negativen Aspekten kommen wir gleich. Zuvor ist noch zu erwähnen, dass der Multiplayer-Modus, so viel Spaß er auch macht, auf der PS4 Version deutlich beschnitten wurde. Da ich die Switch Version gespielt habe, kann ich darüber aber kaum Urteilen.

Das Schlechte

Man kann an allem herum meckern. Darin bin ich sogar richtig gut, doch möchte ich bei diesem Spiel noch ein letztes Mal das Alter betonen. Wir haben es hier mit einem alten Schießeisen zu tun, wovor ich respekt habe. DENNOCH (!) ist die Menüführung für einen Konsolenport dann doch etwas in die Hose gegangen. Man braucht sehr lange um sich durch zu navigieren, was man zwar als ‚akurat‘ bezeichnen kann oder aber auch als unhandlich. Egal von welcher Seite man es betrachtet – es ist umständlich.

Bugs sind keine Neuheit für Konsolenports. Mit Schauern erinnere ich mich zurück an meine XBox 360 Version von Oblivion. Hier haben wir leider keine Ausnahme, denn es kann zu Bugs kommen, die auch den Fortschritt komplett verhindern. So kann es sein, dass Personen mit denen man reden muss, nicht mehr ansprechbar sind und man auch nicht mehr von dort weg kommt. Leider sehr schade, aber bei dem Umfang fast schon zu erwarten.

Zuletzt noch die Steuerung per se. Das ist etwas, was auch die Developer mit Müh und Not hätten richten können, denn Neverwinter Nights war nie darauf ausgelegt auf einem Controller zu funktionieren. Nun mussten sämtliche Knöpfe der Tastatur irgendwie untergebracht werden und das kann schon für den einen oder anderen Krampf in der Hand sorgen. Ich habe durchaus schlimmeres gesehen, aber das heißt nicht, dass man hier keinen Mangel deswegen nennen kann.

Mochten wir:

Mochten wir nicht:

Wie schon im Artikel erwähnt ist es schwer einen wahren Monolithen in der RPG-Geschichte heutzutage fair zu bewerten, aber dem habe ich mich angenommen. Man spürt noch heute, was Neverwinter Nights damals einzigartig gemacht hat und wenn es auch heute nicht mehr einzigartig ist, so sind es immer noch Aspekte, die man respektieren kann und die dem Spiel die Note geben, die es braucht um noch heute tauglich zu sein. Ich würde eventuell ein klein wenig auf einen niedrigeren Preis warten, aufgrund der Performance Probleme, aber anderweitig gibts es Daumen hoch!
Wertung:

7,5/10

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