Im Trailer zur Ankündigung hat mich alleine die Idee von Mario Kart Live von den Socken gehauen. Nun haben wir uns den Spaß für das Wohnzimmer richtig angesehen.

Nachdem mich Mario Kart Live im Trailer direkt begeistert hat, habe ich nun, wenn auch mit einer kleinen Verspätung, selber Hand an Nintendos neuesten Streich legen können. Ich konnte es kaum erwarten, endlich mit dem kleinen Kart durch meine Wohnung zu flitzen. Aber fangen wir am Anfang an. Bei Mario Kart Live handelt es sich um ein AR (Augmented Reality) Spiel. Soll heißen, mit Hilfe von einer Kamera werden virtuelle Gegner in Welt dargestellt, ähnlich wie bei Pokémon Go beispielsweise. Während wir üblicherweise das Smartphone bedienen, ist bei Mario Kart Live unser ferngesteuertes Kart mit besagter Kamera ausgestattet. Dieses Kart gibt es in zwei unterschiedlichen Ausführungen, entweder Mario oder Luigi. Andere Charaktere gibt es hingegen noch nicht, ich vermute mal, dass eine Erweiterung des Angebots von dem Erfolg des Spiels abhängt. Allerdings ist das Kart nicht alles, was im Lieferumfang enthalten ist. Mit an Bord sind noch Richtungsweiser, sowie gesamt vier Tore für den Parcours.

Diese Utensilien dienen einzig und alleine dem Zweck, die Strecke für uns zu markieren. Bevor wir loslegen können, müssen wir selbstverständlich Selbige aufbauen, und im Spiel vordefinieren, dazu aber später mehr. DieTore sind nummeriert, und helfen beim definieren der Rennstrecke. Diese sind hier recht clever designed. Als Material wurde Papp-Karton verwendet, welcher nach dem zocken perfekt in der Schachtel verstaut werden kann, ohne die Tore zu beschädigen. Die Richtungsweiser hingegen wirken etwas filigraner, sind zum spielen allerdings auch nicht unbedingt notwendig. Das Kart selber wird mittels USB-C Stecker aufgeladen, hierfür kann das Netzteil der Nintendo Switch verwendet werden. Das war es im Großen und Ganzen mit dem Lieferumfang, denn die Software selber muss über den E-Shop herunter geladen werden, ist dafür allerdings auch kostenlos erhältlich. Das Paket bekommt man so für knackige 100 Euro. Recht viel Geld für ein RC-Car möchte man meinen. Werfen wir nun also einen genaueren Blick auf die Funktionalität und das Gameplay.

Nachdem das Kart geladen ist, können wir dieses mit unserer Nintendo Switch koppeln. Das ganze funktioniert über eine Bluetooth Verbindung, welche natürlich noch vor dem Spielstart initialisiert werden muss. Das erfolgt über einen QR-Code, welcher auf dem Display der Switch generiert wird, dieser muss mit der Kamera des Karts gescannt werden, und schon steht die Verbindung – simpler geht es kaum.

Wir können uns nun also dafür entscheiden mit dem Kart einfach frei herum zu flitzen, oder aber die Strecke aufzubauen. Anders als bei herkömmlichen RC-Cars, schauen wir bei Mario Kart Live nicht auf das Auto sondern auf die Switch, oder den Fernseher, wer hätte das auch gedacht. Durch den Winkel der Kamera, sowie die kleinen Animationen unseres Fahrers, wirkt es hier so, als würden wir tatsächlich Mario oder Luigi steuern, nur eben in der eigenen Wohnung. 

Zur Steuerung selber, während wir wie üblich mit dem linken Stick die Richtung ändern, verfügt das Kart anders als in den Spielen über keine Bremsen. Lassen wir die A-Taste los, stoppen die Räder, drücken wir kurz auf den B-Knopf wird der Rückwärtsgang eingegeben, was natürlich auch wie eine Bremse wirkt .Verwenden wir in einer Kurve den ZR-Knopf, bremst das Kart kurz ab um danach zu beschleunigen. Dies soll den Drift aus den Spielen simulieren. Wie in Mario Kart üblich, können wir verschiedene Cups in verschiedenen Schwierigkeitsgraden Spielen. 100, 150 und 200xxm müssen wir allerdings erst durch spielen freischalten, dann erwartet uns auch eine ordentliche Herausforderung, auch wenn das ungewohnte fahren als solches schon Herausforderung genug ist. Mit besseren KI Gegnern in den höheren Cups gestaltet sich das Spiel dann auch schon als richtig schwer. 

Kommen wir nun zum Aufbau der Strecke. Diese müssen wir wie bereits erwähnt zum einen über die Richtungstore definieren, zum anderen natürlich auch in der Software registrieren. Zu diesem Zweck, müssen wir die Strecke vor Spielstart einmal abfahren. Anschließend können wir uns auch gleich mit den Kontrahenten darauf tummeln. Besonders erwähnenswert sind die kreativen Eingebungen der Spieler, welche mittlerweile auf Youtube zu finden sind, wie etwa eine eigens gestaltete Rainbow Road. Durch dieses abfahren der Strecke, können sich die Wege auch kreuzen, wodurch man nicht zwingend einen riesigen Raum braucht. Ich empfehle dennoch einiges Platz, eben für mehr Spielspaß.

Selbstverständlich kann man auch mit Freunden gemeinsam los düsen. Das Problem hierbei, zum einen nur lokal, zum anderen benötigt jeder Spieler sein eigenes Kart. Bei einem Kostenpunkt pro Fahrzeug um die 100€ein doch recht kostspieliger Spaß. Cool wäre es gewesen, wenn man online die Kontrolle über einen der Koopaling Gegner übernehmen könnte, um den Parcours online zu zocken. Allerdings wäre das auch auf eine gewisse Art und Weise unfair, denn es gibt eine kleine Verzögerung von der Übertragung der Steuerung zum Kart, und zum Bild der Kamera. 

Was allerdings ziemlich cool ist, dass die Aktionen im Spiel auch Einfluss auf das Kart nehmen. Damit meine ich nicht das beschleunigen oder steuern des Cars, sondern eher, wenn man beispielsweise von einem Panzer getroffen wird, oder in eine Banane fährt. Klar eine Umdrehung legt das Kart dann nicht hin, allerdings wird das Gerät schon bis zum Stillstand abgebremst und wir verlieren die Kontrolle, was eventuell einen Crash verursacht. In manchen Momenten habe ich mir allerdings dann doch Sorgen gemacht, ob das Kart bei so einem Crash nicht doch irgendwann mal kaputt wird.

Mario Kart Live Home Circuit könnt ihr Hier in der Mario Version und Hier in der Luigi Version bestellen.

Mochten wir:

Mochten wir nicht:

Mario Kart Live hat mich direkt schon im Trailer begeistert, und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Verbindung ist solide und ich hatte auch nicht mit Verbindungsabbrüchen zu kämpfen, was wohl allerdings auch an der Größe der Wohnung liegt. Nichts desto trotz, macht es einfach eine Menge Spaß durch das Wohnzimmer zu flitzen, auch wenn dieses Spiel keineswegs eine Alternative zu einem klassischen Mario Kart ist. Während ich beispielsweise Mario Kart 8 Abends gemütlich anwerfen kann um ein paar Cups zu drehen, ist Mario Kart Live doch eher eine Beschäftigung über mehrere Stunden hinweg, denn der Kurs will richtig geplant und angelegt werden. Mit einem simplen Kreis hat man erwartungsgemäß weniger Spaß. Auch ist das Kart nicht für draußen geeignet, sondern nur für Innenräume. Wenn ich es allerdings doch mal schaffen sollte, einen Raum auf zu treiben der groß genug für eine ordentliche Mehrspieler Partie ist, steht dieser Beschäftigung auch nichts mehr im Wege.

Wertung:

7,5/10

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