Bereits vor dem Release wurde Blasphemous mit Dark Souls verglichen. Allerdings könnte man es genauso gut mit einem klassischen Castlevania in Verbindung bringen. So oder so, leiden ist vorprogrammiert.

Eine Seuche, welche von den Einwohnern „The Miracle“ genannt wird, hat das Land Cvstodia heimgesucht. Es liegt an uns, dem Unheil Herr zu werden. Bewaffnet mit dem Ritualschwert Mea Culpa, machen wir uns in der Rolle des Büßers auf den Weg um … ja um was genau eigentlich? Denn bis zum Ende kommt nicht ganz raus, welche Geschichte uns die Autoren vermitteln wollen. Eines ist allerdings von Anfang an klar. Der Spieler muss in Blasphemous leiden, und das nicht zu knapp, denn der Schwierigkeitsgrad hat es in sich! 

Man könnte fast meinen in bester Dark Souls Manier hacken und Dodgen wir unseren Weg durch die beeindruckend gestaltete Welt von Cvstodia. Beeindruckend ist sie deshalb, weil man der handgemachten Pixel Grafik die Liebe zum Detail anmerkt. Persönlich bin ich ja immer für schicke Pixeloptik zu haben, und Blasphemous gehört was das angeht eindeutig zu den besten, die ich seit langem gesehen habe. Sei es nun ob wir an der Oberwelt einen beeindruckenden Hintergrund sehen, oder aber im tiefsten Kellergewölbe Stimmung erzeugt wird. Doch nicht nur die Umgebung ist liebevoll designed worden, auch die Gegner sowie die Animationen beeindrucken. Wobei liebevoll ist was die Monster angeht wohl das falsche Wort, denn Blasphemous hält sich mit Blut und Ekel nicht zurück, hier wird deutlich, dass sich das Spiel ganz klar an Erwachsene richtet. 

Mit rund 15 Stunden Spielzeit ist Blasphemous nicht gerade kurz gehalten. Wobei man wohl sagen muss, dass eine Menge Zeit schon alleine dadurch drauf geht, dass man als Spieler nie weiß wo geht es nun lang. Die weitläufigen Areale tun dann ihr übriges. Nach und nach schalten wir zwar Schnellreisepunkte und Abkürzungen verstreut über die Spielwelt frei, aber in Anbetracht der trotzdem immens langen Wege hätten es ruhig ein paar mehr Abkürzungen sein können. Doch andererseits, kommt man so öfter Geheimnissen auf die Spur, jedenfalls wenn man danach sucht, denn wie bereits erwähnt, ist die Geschichte welche uns geboten wird recht verwirrend. Zum Glück können wir einige Gegenstände über die Welt verteilt finden, und von diesen die Beschreibung lesen … um uns dann noch weniger durch die Story durch zu blicken. Ich muss ehrlich sagen, dass ich während meines Durchlaufs nicht so richtig verstanden habe worum es eigentlich geht, allerdings macht das Gameplay so dermaßen viel Spaß, dass mir die Geschichte letzten Endes dann auch egal wurde.

Wenn ich schon so lobend über das Gameplay rede, will ich gleich etwas näher darauf eingehen. Zu Spielbeginn sind wir lediglich mit unserem Schwert ausgerüstet. Nun gut, die Ausrüstung ändert sich nicht im weiteren Spielverlauf, allerdings verfügen wir später über diverse Fertigkeiten. Zu Beginn können wir unsere Klinge nur in einer 3er Combo schwingen, Blocken und Ausweichen. Wobei sich nicht jeder Angriff eines Gegners blocken lässt, und diese Fertigkeit erfordert Timing, welches wir uns allerdings auf jeden Fall angewöhnen müssen, sollten wir Blasphemous durchspielen wollen. Manche Gegnertypen sind beispielsweise nur nach einem erfolgreichen Block verwundbar. Im Weiteren Spielverlauf finden wir Altäre, an welchen wir, gegen ein geringes Entgelt versteht sich, unsere Fertigkeiten ausbauen können. Wie etwa einen 4 Angriff für die Combo, oder einen Sturzangriff. Nötig sind diese Fertigkeiten nicht, allerdings erleichtern sie uns den Kampf ungemein. Bezahlen können wir mit sogenannten „Tränen der Versöhnung“, welche wir aus erfolgreichen Kämpfen erhalten. Sollen wir allerdings einmal nicht erfolgreich aus einem Kampf gehen, also sterben, verlieren wir einen Teil dieser Währung und laden Schuld auf uns. Diese Schuld verringert unsere Manaleiste, welche nötig ist um mächtige Spezialangriffe auszuführen. Nun können wir also entweder einen Schrein besuchen, um die Schuld von uns nehmen zu lassen, oder aber zurück an den Ort unseres Ablebens laufen und die dort stehende Seelenstatue einsammeln. Erinnert doch ein bisschen an Dark Souls oder? 

Nun eine weitere Gemeinsamkeit lässt sich schnell finden. Wir verfügen über Tränke um unsere Gesundheit wiederherzustellen. Diese lassen sich nur auffüllen, wenn wir an einem Schrein zwischenspeichern. Bei diesem Vorgang werden auch sämtliche besiegten Gegner, außer Bosse, wiederbelebt. Zwar finden wir in der Spielwelt Items, welche uns ein vorankommen ermöglichen, aber ihr merkt schon, dass Blasphemous deutlich mehr von einem Dark Souls als einem Metroidvania hat. 

Dies wird auch während der Bosskämpfe merklich. Ohne das wir das Angriffsmuster der Bosse lernen, ist es verdammt schwer, so einen in die Knie zu zwingen. Wobei ich sagen muss, das mir die „Tres Angustias“ wirklich graue Haare beschert haben, das warum lasse ich euch allerdings am besten selber herausfinden.

Mochten wir:

Mochten wir nicht:

An der ein oder anderen Stelle hat man gemerkt, dass ich wirklich ein riesen Fan von Blasphemous geworden bin. Auch wenn ich irgendwann, was die Story angeht, ausgestiegen bin, so hatte ich doch eine Menge Spaß, mit dem was das Spiel ausmacht. Die knackigen Kämpfe in dieser beeindruckend designeten Pixel Optik lässt mein Retro Gamer Herz einfach höher schlagen. Auch die animierten Zwischensequenzen, sowie voll vertonten Dialoge tragen ihren Teil zur Stimmung des Spiels bei. Wer also bereit ist ein klein wenig zu leiden, aber dennoch Spaß daran findet, sollte Blasphemous auf jeden Fall näher begutachten.

Wertung:

7/10

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