Mit ‚Into the Breach‘ ist ein rundenbasierendes Strategiespiel des Indieherstellers Subset Games erschienen, dem regelrecht eine positive Kritik nach der anderen folgt. Wir nehmen uns dem natürlich an!

Mit einem rundenbasierenden Strategiespiel bin ich in genau meinem Element. Von Fire Emblem bis zu JRPGs gefallen sie mir und können mit Kreativität definitiv punkten, doch was wurde mit Into the Breach wirklich versucht zu erreichen? Vorweg sollte man erwähnen, dass es sich um ein kleines Studio handelt, insofern ist nicht mit einem Umfang von GTA 5 zu rechnen. Das heißt aber nicht, dass man mit weniger, nicht auch mehr erreichen kann. In diesem Genre ist es leichter mehr Spielzeit zu kreieren, da der Umfang des Spiels von den verschiedenen Maps und Gegnern abhängig ist. Mit den gleichen Assets kann man also verschiedene Situationen erstellen, die unterschiedlich schwer sind und das ist auch eine der Stärken von Into the Breach – aber bevor ich zu den Mechaniken komme, widmen wir uns zuerst mal der Oberfläche.

Wir starten das Spiel und werden zunächst mit viel Interface überfordert. Man muss sich also ein paar Minuten Zeit nehmen um sich mit dem New Game Screen vertraut zu machen. Dort entscheiden wir uns für einen Piloten und die Mechs die wir mitnehmen wollen. Bis zu 3 können wir uns aussuchen. Es gibt verschiedenste Arten von Mechs und auch wenn ich sie noch nicht alle freigespielt habe, so bleibt mir definitiv zu sagen, dass es eine ganze Menge sind. Sie bringen alle ihre eigenen Fähigkeiten, wie Angriffe die auf Gegner überspringen oder angrenzende Gegner wegschieben.

Hinzu kommen die einzelnen Klassen der Mechs, welche von Nah- bis Fernkampf eingegliedert sind. Das sorgt dafür, dass man sich genau überlegen muss, wie man sich das Team zusammenstellt, denn nur Langstreckenmechs können in keinem angrenzenden Feld angreifen, Mechs mit mittlerer Distanz machen weniger Schaden und Nahkampf Mechs… ihr versteht schon. Diese könnt ihr Später mit Reaktorkernen aufwerten um so den Schaden zu erhöhen, Sekundärwaffen anzubringen oder die Mobilität zu erhöhen. Damit bringt ihr eure Piloten dazu länger zu überleben und Level Ups zu bekommen. Was das bringt? Dazu komme ich sofort!

Wenn man in diesem Spiel verliert, dann dadurch, dass alle Mechs zerstört werden oder die Energie ausläuft. Wenn die Energie ausläuft durch zerstörte Batterien, zählen eure Mech automatisch ebenso als zerstört. Energie verliert man durch Angriffe auf Batterien. Man hat ein Kontingent von 7 Leben und verliert mit jedem Angriff mindestens eines davon. So kann man in einer einzelnen Schlacht durchaus alle verlieren und dann heißt es zurück ans Planen. Solltet ihr allerdings die Niederlage schon kommen sehen, könnt ihr im Menü auch auf „Abandon the timeline“ klicken und so wenigstens einen eurer Piloten retten.

Das ist neben den Achievements der einzige Punkt, der die einzelnen Playthroughs verbindet. Die Achievements bringen euch Goldmünzen, die ihr gegen neue Mechs eintauschen könnt. Diese sind in 3er Pakete gegliedert und liefern somit immer ein kleines Sortiment. Einzig eine kurze Beschreibung dazu, auf was die Mechs ausgelegt sind, erklärt was sie in etwa können, nicht aber die genauen Eigenschaften. Im Endeffekt könnt ihr sie alle erhalten, also könnt ihr euch am Anfang die nehmen, die euch zusagen oder von denen ihr die Namen am coolsten findet, denn nicht anders habe ich es gemacht.

Von den Mechs zu den Monstern! Also wo das Spiel mit dem Umfang an Mechs punktet, da macht es das Gleiche bei den Gegnern. Von Mörsern, die über alles schießen können, Nahkämpfer bis hin zu den einfachen Fernkampfeinheiten ist alles vorhanden. Doch gibt es hier ekelhafte Fähigkeiten wie die, dass manche davon eure Mechs am Boden festkleben können, was bedeutet, dass ihr entweder den Gegner mit einem eigenen Mech zurückstoßen müsst oder aber ihr nehmt den Schlag hin. Da eure Mechs aber in der Regel zu beginn nur zwischen 2-4 Leben haben, ist es selten gut sich den Schlägen hinzugeben. Jede Runde lässt sich so gestalten, dass man das beste herausholt und das bringt mich schon zum nächsten Punkt.

Der Schwierigkeitsgrad ist durchaus nicht zu vernachlässigen, allerdings spielt es sich mehr wie ein NewGrounds puzzle Spiel. Damals gab es diese Seite auf der man gratis Flashspiele von Indiedevelopern spielen konnte und manche davon waren auf einem ähnlichen Qualitätsniveau wie dieses Spiel. Vernachlässigt man also 10 Jahre und 15€ die man zu löhnen hat für dieses Spiel, dann kann man ähnliches auch wo anders finden. Man sieht überall sehr positive Kritiken und ich kann nicht gänzlich widersprechen, denn es macht einigermaßen Spaß und sehe auch das es dutzende Stunden Spaß bringen könnte, aber da es technisch gesehen nicht mehr Story gibt, als Vek die Angreifen und man selbst einer Organisation angehört die sie eben vertreiben soll, dann fehlt hier etwas Substanz. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass es kein großes Team gibt dahinter, aber ein wenig Text mit Erklärungen schadet nicht und kostet auch nicht die Welt.

Zu schnell degeneriert das interessante Konzept zu einem „Wie schiebe ich den Gegner am besten durch die Gegend?“ denn das ist die einzige Taktik mit der man die meisten Runden noch retten kann. Wenn man also Strategie einbüßt, weil sich der Kampf zu stark um Mobilität und Platzierung dreht und somit nicht auf längere Frist sondern nur auf genau das konzentriert. Wie schiebe ich die Gegner in ihre eigenen Angriffe? Wie schiebe ich diesen Gegner weg von der Batterie? Das sind leider sehr eintönige Gedanken, die sich immer wieder finden und ein Strategie-spiel nicht wirklich erzeugen will.

Mochten wir:

Mochten wir nicht:

So gut mir das Konzept zunächst gefallen hat, so sehr hat mich am Ende gestört, dass man es hier mit nichts mehr zu tun hat, als einem Spiel, dass man vor 10 Jahren noch auf Newgrounds gefunden hätte. Dagegen würde ja auch nichts sprechen, wäre da nicht der Preis von 15€. Hier wird definitiv der Bogen überspannt wie ich finde. Das Konzept hat viel Potenzial und bis dato kann ich nicht sagen, ob die Developer das noch per Patches/DLCs nutzen werden, aber nach aktuellem Standpunkt steht der Preis in keiner Relation zu dem, was man bekommt. Würde es sich um ein Mobile Game handeln, wären ich sogar bereit die Hälfte des Preises zu akzeptieren, doch für einen Steam Titel finde ich leider keine Rechtfertigung. Ich hätte mir gewünscht den anderen Kritiken folgen zu können, doch kann ich es nach aktuellem Stand nicht.

Danke fürs Lesen und viel Spaß beim Spielen!Wertung: 4/10

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