Fe ist erschienen und natürlich wollte ich es für die Switch sofort testen. Ein Action-Adventure, was kann da noch schief gehen?

Die schwedischen Developer von Zoink haben zwar mit Titeln wie Flipping Death eine ziemlich merkwürdige Marktnische gefunden, in der man sie durchaus öfter erwartet hätte, aber dann kam Fe. Statt schwarzem Humor kamen also Kunst und der Versuch auf Neuland! Man kann fürs Erste definitiv behaupten, dass Fe ein einzigartiger Titel für die Switch ist und es keinen Vergleich gibt auf dieser Konsole, auf anderen mag man da schon eher etwas finden.

Mein erster Kritikpunkt war ja, dass es keine oder nur sehr wenig Musik gab, doch versteht man nach kurzem Spielen, dass es doch wichtigen Ton gibt. Nein, keine Pop-Musik Karaoke Sim, sondern ein Action Platformer, bei dem man die Stimme nutzt um mit anderen Charakteren zu interagieren. In der dunklen und mysteriösen Welt treffen wir auf verschiedenste Lebewesen die eine andere Sprache sprechen. Sie alle sind gesungen und je weiter man fortschreitet, desto mehr dieser Melodien kann man mit ihnen singen, was neue Fähigkeiten bringt, die euch beim Erkunden helfen.

Keine Dialoge

Es ist durchaus mutig ein Spiel zu machen, dass komplett auf Dialoge und text-basierende Erzählweise verzichtet, doch könnte man durchaus behaupten, dass Fe das ziemlich gut hin bekommt. Zwar an manchen Stellen schlechter als an anderen, doch kann man es durchaus mit Journey vergleichen, welches ebenfalls so aufgebaut ist. Die Story ergibt sich also aus dem, was man sieht, was in diesem Fall Fe’s Wald ist, der von einer Rasse aus zyklopischen Kreaturen, auch bekannt als „Silent Ones“, begonnen wird übernommen zu werden. Sie fangen Waldbewohner ein und beginnen den Wald zu zerstören, was natürlich auch ein paar Nachrichten an den Spieler senden soll. Allerdings reibt es einem nichts davon ins Gesicht, sondern lässt die Allegorie die Zügel übernehmen.

Die Welt in der wir uns bewegen kann man durchaus als kleine Open-World bezeichnen, eine semi-lineare Sandbox die man nach und nach selbst erkundet und aufdeckt in seiner eigenen Geschwindigkeit. Nur sehr selten und sehr sanft wird man in eine Richtung gewiesen zum Beispiel, wenn man ein neues Tier im Wald findet und es von einem weg läuft um einen an einen bestimmten Ort zu führen. Man kann allerdings auch mit ZR einen kleinen Vogel rufen, der einem die Richtung zeigt in die man als nächstes gehen soll. Was mich zunächst etwas gestört hat, hat mich danach sehr gefreut, denn selten sind Spiele geworden in denen man kein HUD hat das einem mit vier großen, roten Leuchtreklamen anzeigt, dass wir zu folgendem NPC müssen.

Kommunikation

Jedes Lebewesen in dem Wald spricht eine von sechs Sprachen, welche im Verlauf des Spiels erlernt werden und so die farbenfrohe Welt immer zugänglicher machen. Mit pinken Kristallen als Haupt-Collectible spielt man sich neue Fähigkeit frei und erlauben so einiges an Replayability, da man mit neuen Fähigkeiten nun zurück in ältere Gebiete kann um diese abermals nach Kristallen zu durchforsten. So kann man zum Beispiel die Fähigkeit zu gleiten in einem früheren Gebie finden, was einem dabei hilft weiter vorne wieder neue Fähigkeiten zu finden.

Um also mit einem Lebewesen zu kommunizieren, was ich eher als „verbinden“ bezeichnen würde, drückt man ZR und muss dann die Joy-Cons nach oben und unten bewegen um so die Frequenz in der das Tier spricht zu treffen. Das ist überhaupt nicht schwer, da dass HD Rumble der Joy-Cons einem ein sehr genaues Bild darüber gibt, wo der Punkt ist, den man sucht und ist damit eine sehr clevere Einbindung der gyroscope in der Switch, obwohl es sich um einen Multiplatform Titel handelt. Also jedes der Tiere spielt eine Rolle in dem Ökosystem das man erkundet und wenn man sich mit ihnen verbindet kann man wieder neue Fähigkeiten nutzen. Große Vögel können genutzt werden um über weite Passagen zu fliegen und Stags können benutzt werden um sich der Silent Ones zu entledigen.

Action

Diese Fähigkeiten habt ihr aber nur, solange ihr euch um ein gewisses Tier bewegt, dennoch gibt es die andere Fähigkeiten, die ihr durch die pinken Kristalle freispielt, welche ihr zum großen Baum im Herzen von Fe’s Welt steht. Diese Fähigkeiten sind das, was ausmacht wie ihr diese Welt erkundet und seht. Egal ob ihr Bäume hinauf klettert oder einfach gleitet, man fühlt sich niemals nicht dazu in der Lage etwas nicht erkunden zu können oder nicht weiter zu kommen.

Von allem was man lernen kann, gehört kämpfen nicht dazu. Mit anderen Tieren kann man das machen, aber anderweitig ist dies nicht möglich. Fe alleine ist also mehr auf stealth ausgelegt. Silent Ones wirken etwas mechanisch und können auf Sichtkontakt sofort töten und sind damit die konstante Gefahr in dem Spiel. In schwarzen, kleinen Buschen verstecken wir uns oder laufen schnell einen Baum hinauf um ja nicht gesehen zu werden. Durch die Vielzahl der Deckungen und Möglichkeiten etwas zu unternehmen, fühlen sich die eigentlich sehr übertriebenen Silent Ones gar nicht mehr so schlimm an. Dennoch gibt es ein paar Stellen an denen man an Silent Ones mit einem Item vorbei schleichen muss um ein Lebewesen zu befreien, was dann doch sehr anstrengend werden kann.

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Mochten wir:

Mochten wir nicht:

Mein Chefredakteur kann bezeugen, dass ich im ersten Moment nicht einmal sicher war, ob das überhaupt ein Spiel ist, da einiges verwirrend und neu ist oder zumindest sehr unkonventionell. Doch wenn man Fe die Zeit gibt, dann kann es durchaus zu einem guten Spiel werden. Normalerweise bin ich übermäßig kritisch was Spiele betrifft die von EA gepublished werden, aber hier kann man leider nicht sagen, dass es nicht ein gutes Produkt ist. Der Preis ist sehr in Ordnung und das was man dafür bekommt ist für Leute, die auch mal ein etwas ruhigeres Spiel genießen können, definitiv einen Blick wert. Auch wenn die Frameeinbrüche im Handheldmodus nerven können, wenn man die Kamera mal falsch dreht, so ist es dennoch schön anzusehen und zum entspannen kann ich es definitiv empfehlen.

Danke fürs Lesen und viel Spaß beim Spielen!Wertung: 7/10

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