Endlich ein neues Paper Mario. Ob die Serie auch auf der Nintendo Switch eine gute Figur macht, oder flach wie ein Bogen Papier bleibt klären wir im Test.
Mit der Paper Mario Reihe hatte ich bis auf eine Ausnahme eher wenig am Hut. Vor einigen Jahren habe ich auf der Virtual Console der Wii U mal Paper Mario vom N64 gezockt, danach allerdings nie wieder einen Teil der Reihe. Jetzt im Nachhinein betrachtet ist das richtig schade, denn Paper Mario: The Origami King macht auf der einen Seite viel Spaß, dennoch frusten mich einige Elemente des Spiels.
Typisch für Mario Spiele darf man nicht gerade einen tief schürfenden Plot erwarten. Mario wird mit Luigi zu Prinzessin Peach ins Schloss geladen, dort gerät unser Lieblingsinstallateur in Gefangenschaft der Faltschergen wie die Gegner in diesem Spiel genannt werden. Denn wie der Name schon sagt, besteht in Paper Mario die gesamte Welt aus Papier. Das besonders Witzige daran, die Bewohner sind sich dessen vollkommen bewusst. So kommen eben witzige Wortspiele raus wie etwa „du siehst so zerknittert aus“. Auch die generelle Welt wirkt einladend und liebevoll gestaltet. An allen Ecken können wir gefaltete Toads aus deren misslichen Lage befreien, als Belohnung bekommen wir immer eine kleine Geschichte zu hören, wie das passiert ist und erhalten einen Toad mehr in der Kampfarena, dazu allerdings später mehr.Nun gut aber zurück zur Story. Der böswillige Origamikönig Olly, hat Prinzessin Peach in Origami gefaltet, ebenso wie einige Bewohner des Pilzkönigreichs. Gemeinsam mit der Schwester des Königs, Olivia, liegt es an uns das Pilzkönigreich zu befreien. Hierfür müssen wir das Schloss erreichen, welches auf einem Berg umhüllt von Luftschlangen steht. Heißt also, durch die Welt reisen, die Schergen von König Olly besiegen, und zu guter Letzt, nach einer rund 30 stündigen Geschichte, den König stürzen. Um dieses Ziel zu erreichen, erhalten wir nach und nach Origamifähigkeiten, welche mit Hilfe von Olivia angewendet werden können. Die Faltarme beispielsweise erhalten wir direkt zu Spielbeginn. Mario erhält so riesige Arme, mit deren Hilfe er einige vorgegebene Stellen des Hintergrundes abziehen kann.
Aber kommen wir zu dem Punkt, welcher mich persönlich am meisten gestört hat, das neue Kampfsystem. Da Paper Mario ein Action RPG ist, haben wir hier ein rundenbasiertes Kampfsystem. Mario steht in der Mitte einer Arena, die Gegner sind auf gesamt vier unterschiedlichen Kreisen geordnet. Nun müssen wir, bevor wir angreifen, die Gegner dem Typ und der Attacke entsprechend richtig anordnen. Während Gumbas mit Sprüngen bearbeitet werden, wird gegen Stachis beispielsweise der Hammer zum Einsatz gebracht. Je nachdem welche Attacke durchgeführt werden soll, müssen die Gegner sortiert werden. Und hier kommt für mich der Knackpunkt. Das alles passiert unter Zeitdruck. Wir haben also 1 Minute Zeit, um die Gegner richtig zu sortieren und unseren Angriffe auszuführen, ach ja und nur eine begrenzte Anzahl an Moves. Klingt vielleicht für Knobelfreunde interessant, für mich allerdings war dieses Kampfsystem eine Spielspaßbremse. Da hilft es auch nicht, dass die geretteten Toads sich in der Arena versammeln, und im Austausch gegen Bares den Gegnern Schaden zufügen.Die Bosskämpfe wiederum funktionieren nochmal anders. Hier steht der Boss in der Mitte der Arena. Da Mario am äußeren Rand steht, müssen wir zunächst in Angriffsreichweite kommen. Um das zu bewerkstelligen, werden die Drehscheiben so positioniert, dass die grünen Pfeile einen Weg zur Mitte ergeben, dieser Weg sollte natürlich an einer Schwachstelle des Bosses mit einem Aktionsfeld enden, nur so können wir Schaden verursachen. Klingt alles mega kompliziert, und hat mir persönlich auch nicht wirklich Spaß gemacht. Allerdings kann man sich vor den meisten Kämpfen ohnehin drücken, da es in dem Spiel keine Erfahrungspunkte gibt, und die benötigten Münzen in der ganzen Welt gefunden werden können.
Mochten wir:
- Geniale Spielwelt
- Passende Effekte zum gesamten Stil
- Keinerlei technische Probleme
- Lustiges Design der Bosse
- Viel Humor
Mochten wir nicht:
- Kampfsystem wohl nicht jedermanns Sache
- Kämpfe gegen Standard Faltschergen nicht motivierend
- keine wählbaren Schwierigkeitsgrade
Ihr merkt beim lesen schon, dass ich generell nicht so angetan von dem Kampfsystem bin. Für mich ist das Scheiben drehen einfach zu langwierig und ermüdend. Warum also gebe ich dann eine Wertung von 8, was ja nicht so schlecht ist? Recht einfach ausgedrückt, Paper Mario ist kein schlechtes Spiel. Alleine die Welt kann mich stundenlang fesseln, und die Optik hat mich sofort begeistert. Auch die Geschichte beweist durch den ständigen Wortwitz, dass sich das Spiel keineswegs zu verstecken braucht. In all diesen Punkten überzeugt Paper Mario: The Origami King auf voller Linie. Wer sich also an einem, ich nenne es mal unkonventionellen, Kampfsystem nicht stört, sollte definitiv einen Blick riskieren.Wertung:
8/10