The Unliving – zurück zum Friedhof, wo ihr hergekommen seid

Hallo und Willkommen im Jahr 2023, meine lieben Peonz. Wir schauen uns heute einmal „The Unliving“ aus dem Hause RocketBrush Studio. The Unliving ist ein Rogue-Lite-Action-Rollenspiel, indem ihr als furchterregender Nekromant die Toten auferstehen lasst, welche für euch Soldaten bekämpfen. Im Spielverlauf brennt ihr Städte mit zerstörerischen Zaubern nieder, erschlagt epische Bosse und stärkt eure Armee mit den gefallenen feindlichen Soldaten, die ihr wieder aufstehen lässt.

The Unliving punktet mit einem großartigen Kunststil, visuellen Effekte und einem anständigen Soundtrack. Die Pixelkunst und die visuellen Effekte sehen fantastisch aus und schaffen die düstere Atmosphäre einer Welt, die vor dem Abgrund steht. Die Angriffsmechaniken gegen die Soldaten, welche versuchen ihre Heimat zu verteidigen, sehen episch aus und wirken authentisch, wohingegen die eingesetzte Nekromantiemagie bedrohlich aussieht und sich perfekt in die Charakterdarstellung anpassen. Jedoch kann das Spiel mit all dem Potenzial in seiner Prämisse kein fesselndes und unterhaltsames Erlebnis bieten. Das Spiel fühlt sich stumpf und reizlos an, worunter auch der Spaßfaktor erheblich leidet. Die Idee, einen Nekromanten zu steuern, ist storytechnisch unschlagbar, da man so eine gute Spielschleife herstellen kann. Lasst mich erklären, was wir hier meinen: Die Spielmechanik lebt davon, die Kämpfe zu wiederholen, wobei die Kämpfe von überlebter Runde zu überlebter Runde schwieriger werden. Bisher gab es in ähnlichen Spielen interessante Mythen, welche die ständige Rückkehr des Spielers erklärten, doch da ihr nun einen Nekromanten steuert, der nach dem Tod automatisch aufersteht, benötigt die Story eine solche Überlieferung nicht. Nach einer Weile stirbt man in „The Unliving“ nur noch und kommt in der Hoffnung zurück, beim nächsten Lauf etwas interessantes finden zu können. Doch darauf warteten wir vergeblich.

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Wie bei den meisten anderen Rogue-Lites steht die Geschichte nicht im Mittelpunkt. Dennoch bietet euch The Unliving eine anständige Story. Nach unserem letzten Tod haben wir unser Gedächtnis verloren, wissen aber wie man Tote erweckt und Magie einsetzt. Um uns wieder an vergangenes zu erinnern, müssen wir tief in das Territorium der Lebenden vordringen. So sammeln wir langsam Erfahrung und können erkennen, was schief lief und was als nächstes ansteht. Doch wie im oberen Punkt schon erwähnt, hat das Spiel nicht durch seine Reize überzeugt, wodurch wir uns selbst nicht weiter in die Geschichte der Welt begeben haben. Auf den ersten Blick erscheint das Gameplay anständig. Man steuert den Charakter und die Armee separat, kann Zaubersprüche abfeuern und die Sense im Nahkampf einsetzen, sowie die untoten Truppen für verschiedene Effekte opfern, ähnlich wie Spezialfähigkeiten.

Es gibt vier Haupttypen von untoten Truppen: Nahkampf, Fernkampf, Tank und Zauberer. Das Opfern jedes Truppentyps würde zu spezifischen Effekten führen, jedoch solltet ihr bedenken, dass auch Lebenskraft aufgewendet werden muss um die Truppen zu opfern, was das Ressourcenmanagement während des Laufs sehr wichtig macht. Man hat hier auf vieles gleichzeitig zu achten, wie zum Beispiel die Gesundheit der Truppen, die eigene Lebenskraft oder das Auffüllen der automatische Angriffsenergie. The Unliving leidet unter Feature Creep, ohne die Upgrades und Fähigkeiten zu berücksichtigen, die wir im Laufe des Spiels erhalten.

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Egal wie viele Upgrades für die Truppen oder Fähigkeiten man hatte, am Ende scheinen diese nicht der ausschlaggebende Faktor für den Sieg zu sein. Im wahrsten Sinne des Wortes. Je gesünder und größer unsere Armee, desto eher war der Feind zu besiegen. Das hat sich deprimierend angefühlt, da wir mit größeren Truppen mehr ausrichten konnten als mit Upgrades und Fähigkeiten. Und hier liegt ein weiteres Problem von The Unliving: Die meisten Roguelike-Games leben davon, in jedem Lauf verschiedene Strategien und Builds ausprobieren zu können, wodurch sich jeder Versuch anders und einzigartig anfühlt. Das bietet The Unliving jedoch nicht, da man keine sinnvollen Änderungen an dem Build und der Strategie vornehmen kann, aber auch keine Anreize bekommt die Umgebungen weiter zu erkunden. Die Welt, die Positionen und Zahlen der Feinde sind bei jedem Lauf gleich, was ziemlich schade ist, da das Spiel erheblich darunter leidet. 

Mochten wir:

  • Artstil, Effekte und Soundtrack
  • Die Idee des Nekromanten
  • Viele wählbare Fähigkeiten

 

Mochten wir nicht:

  • Eintöniges, langweiliges Gameplay
  • Größere Truppen wirken mehr als Upgrades und Fähigkeiten
  • kurze Lebensdauer der Truppen

 

Mit all seinem Potenzial ist The Unliving leider kein
fesselndes und unterhaltsames Roguelike. So großartig das Spiel auch aussieht
und so vielversprechend das Konzept dahinter auch sein mag, ohne eine von
Anfang an süchtig machende und unterhaltsame Gameplay-Schleife gelingt es The
Unliving nicht den Spieler bei Laune zu halten. Vielleicht wird es
interessanter, wenn man noch einige Stunden in das Spiel steckt, aber sich
durch ein Spiel durchkämpfen zu müssen, bis es interessant wird, kann nicht der
Sinn der Sache sein. Das ist wie bei einem Buch. Wenn der Klappentext oder die
ersten Kapitel einen nicht packen, geht das ganze Erlebnis in die Brüche, man
ist genervt und hat keine Lust mehr darauf. Bei Roguelikes geht es um
Wiederholung, aber wenn der Loop von Anfang an keinen Spaß macht, ist es egal,
wie viel besser er später wird. The Unliving hat viel Potenzial und die
Prämisse eines Nekromanten passt perfekt in das Rogue-Like-Genre. Aber das
Gameplay ist langweilig, uninspiriert und verpasst die Gelegenheit, ein einzigartiges
und unvergessliches Erlebnis zu schaffen. Ihr kennt mich inzwischen, ich packe
immer eine Frage ans Ende der Reviews, um euch einen Denkanstoß zu geben und
euch gegebenenfalls Lust auf das Spiel zu machen. Doch an dieser Stelle
entschuldige ich mich bei euch: Da fällt selbst mir nichts mehr ein.

Wertung 

2/10

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