Pokémon Legenden: Arceus - Endlich ein frisches Pokémon

Normalerweise bin ich bei uns in der Crew nicht so der Pokénerd, das ist eher Svens Job. Allerdings hat mich Pokémon Legenden: Arceus im Vorfeld so sehr gereizt, dass ich es einfach ausprobieren musste. Einen Podcast zu dem Thema gemeinsam mit Sven findet ihr übrigens hier.

Aber starten wir nun mit dem Test. Pokémon Legenden: Arceus hat was Wertungen angeht durchaus positive Ergebnisse erzielt. Das liegt daran, dass wir endlich etwas neues bekommen, aber dennoch nicht auf die alte Pokémon Formel verzichten müssen.

Dabei erkunden wir eine Region, welche wir schon aus anderen Pokémon Spielen kennen, die Sinnoh-Region. Fans der Serie wissen, dass diese Region schon Schauplatz der Spiele Diamant und Perle sind. Diesmal allerdings verschlägt es uns in die Vergangenheit. Zu Spielbeginn wird unsere Figur durch einen Zeitstrudel gesogen und landet im feudalen Japan. In einer Zeit in der Menschen und Pokémon noch nicht beste Freunde waren wie wir es aus anderen Titeln kennen. Auch Arenakämpfe oder eine Pokémon Liga suchen wir vergebens. Stattdessen durchstreifen wilde Pokémon die Gegenden, welche den Bewohnern von Jubeldorf nicht ganz geheuer sind. 

Gut als Fremder in dieser Zeit begegnen wir gleich Professor Laven, dessen Ziel es ist den ersten Pokédex der Welt zu erstellen. Natürlich bekommen wir von dem guten Professor unseren ersten Starter und können uns nach einer kurzen Überprüfung als Mitglied des Forschungstrupps der Galaktik Expedition anschließen. Unser Job ist es nun einen möglichst umfassenden Pokédex zu erstellen.

Dies funktioniert allerdings etwas anders als in bisherigen Teilen. Früher reichte es nur für einen Pokédex Eintrag ein Pokémon zu fangen. In Arceus hingegen müssen wir das Pokémon auch noch studieren. Das funktioniert von Pokémon zu Pokémon unterschiedlich. Wir können eine bestimmte Anzahl der Biester fangen, oder eine Attacke im Kampf beobachten, oder aber Pokémon füttern. Haben wir eine bestimmte Aktion X-mal durchgeführt erhalten wir Punkte. Für einen Vollständigen Eintrag eines Pokémon sind gesamt 10 Punkte erforderlich. Klingt zunächst nach viel Grind, ist es auch. Allerdings hat man dennoch so viel Spaß, dass man diese Tatsache gerne links liegen lässt.

Davon abgesehen müssen wir die Einträge sogar vervollständigen, denn um ein Vorankommen zu ermöglichen ist es notwendig unseren Forschungsrang zu erhöhen, was nur mit vielen Pokédex Einträgen passiert. Allerdings ist es mir nie passiert das ich mal wieder weg geschickt wurde um weiter zu grinden, einfach durch den puren Spaß den das Erkunden der Semi-Open World und das Fangen der Pokémon macht war ich immer auf einem ausreichend hohen Level.

Besonders cool ist auch, dass sich die Regionen sehr deutlich von einander unterscheiden und so auch die Pokémon welche angetroffen werden. Sind wir zunächst auf üppigen Wiesen unterwegs, verschlägt es uns anschließend in die Sümpfe, ans Meer, zu einem Vulkan und Schneelandschaften und überall gibt es neues zu entdecken! 

Als wäre das nicht schon genug, können wir die Gebiete auch noch zu verschiedenen Tageszeiten bereisen und wir alle wissen, dass manche Pokémon einfach nur nachts erscheinen. Zum Glück müssen wir nicht dauerhaft zu Fuß durch die doch recht große Welt wandern, im Spielverlauf erhalten wir eine Flöte mit welcher wir diverse Reitpokémon zu uns rufen können.

Auch das Sammeln der Ressourcen welche in der Welt verstreut sind ist ein essentieller Bestandteil des Spiels, genauso wie das herstellen von Items. Genau wie in anderen Serienteilen auch fangen wir Pokémon mithilfe von Pokébällen. Allerdings nicht High-Tech Metall Teile. Unsere Ausrüstung wird beispielsweise aus Steinen und Aprikokos hergestellt. Als Bestätigung für das erfolgreiche Fangen gibt es auch noch ein kleines Feuerwerk. Einfach cool umgesetzt. 

Das Fangen der Pokémon kann auf mehrere Arten angegangen werden. Wir können uns einerseits anpirschen und versuchen das Pokémon ganz ohne Kampf einzufangen. Misslingt dies, müssen wir einen Pokéball mit einem Pokémon unseres Teams werfen um den Kampf zu starten. Im Kampf selber läuft das Ganze nach dem alt bewährten Stein-Schere-Papier Prinzip ab. Neben neuen Animationen für Attacken gibt es allerdings einige kleine Gameplay Änderungen für die Kämpfe. Wir können auswählen ob wir eine Attacke normal, als Tempo-, oder Kraft- Attacke ausführen möchten. Wie der Name vermuten lässt hauen Kraft-Angriffe mehr rein, während Tempo-Angriffe zwar weniger Schaden verursachen dafür allerdings schneller sind. Denn in Arceus haben wir eine Leiste eingeblendet wann wer am Zuge ist. Durch den Einsatz einer Tempo-Attacke kann es so passieren, dass wir zwei mal zuschlagen dürfen.

Außerdem können wir im Menü jederzeit die Angriffe unserer Pokémon aus bereits erlernten Attacken zusammenstellen.

Zwar handelt es sich bei Arceus um ein reines Solo Spiel, allerdings können andere Spieler von uns verlorene Items finden und per Post an uns zurück senden. Wer hilfreich ist erhält Dankbarkeitspunkte, mit welchen sich beispielsweise Spezielle Entwicklugnssteine kaufen lassen. 

Von Zeit zu Zeit tauchen auf der Welt auch Raum-Zeit Verzerrungen auf. In diesen finden wir nicht nur seltene sondern auch oftmals unverschämt starke Pokémon. Um den Pokédex zu vervollständigen kommen wir daran allerdings nicht vorbei. 

Ebenfalls neu ist das aktive Ausweichen von Angriffen. Da wir uns frei durch die Welt bewegen können wir auch selber Ziel von Pokémon Angriffen werden. Bekommen wir zu viel Schaden ab fallen wir in Ohnmacht und müssen vom Sicherheitstrupp gerettet werden. Übrigens sollte unser gesamtes Team mal besiegt worden sein, können wir noch immer die Beine in die Hand nehmen und laufen anstatt direkt beim letzten Pokécenter wieder zu starten.

Wo wir gerade beim aktiven Ausweichen sind. Im Verlauf der Story treffen wir auf die Könige und Königinnen der Region. Hierbei handelt es sich um besonders mächtige Pokémon welche durch ein unbekanntes Ereignis in Rage verfallen sind. Wir müssen diese nun in einem recht fordernden Kampf besänftigen. Mit den Ruhegaben werden hierfür die Pokémon beworfen, während wir aktiv den Angriffen ausweichen. Haben wir die Leiste geleert ist der Sieg unser. Recht simpel aber dennoch unterhaltsam, zumal jeder König sich etwas anders verhält. 

Abseits der Story finden wir noch immer allerhand Nebenmissionen in Jubeldorf. Mal sollen wir ein bestimmtes Pokémon bringen, mal ein besonders großes etc. Durch das erfüllen der Nebenquests ziehen auch immer mehr Pokémon selber in Jubeldorf ein, einfach schön anzusehen, wie die Menschen sich mit den Tieren anfreunden.

Mochten wir:

  • Neue Animationen für Attacken
  • Freie Kamera
  • Erkundenswerte Spielwelt
  • Fordernde Bosskämpfe
  • Cooles Setting
  • Viele Nebenquests

Mochten wir nicht:

  • Pokédex vervollständigen kann sich nach einigen Stunden mühsam anfühlen
  • Detailarme Umgebung

Pokémon Legenden: Arceus hat es in der Tat geschafft mich alten Pokémon Muffel wieder für das Franchise zu begeistern. Das liegt nicht zuletzt an dem was man eigentlich die ganze Zeit so treibt. Den Pokédex vervollständigen. Diese Aufgabe war für mich immer die größte Motivation. Mit jeder neuen Edition und steigender Vielfalt wird dieses Ziel natürlich immer unerreichbarer weswegen ich es dann auch aufgegeben habe. Natürlich kann ich auch in Arceus nicht alle drölftausend Pokémon fangen welche existieren, dennoch macht es einfach irre viel Spaß durch die Welt zu laufen und Pokemon mit Bällen zu bewerfen ohne immer in einen Kampfbildschirm wechseln zu müssen.

Wertung

8/10

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