Eintauchen in die menschliche Psyche

Der Entwickler „We Create Stuff“ hat mit In Sound Mind ein interessantes Psycho Horror Spiel erschaffen. In Sound Mind führt uns in die Abgründe der menschlichen Psyche ohne dabei zu übertrieben zu wirken. Noch dazu kommt, dass das Spiel aus der Egoperspektive gespielt wird, was für ein intensiveres Spielerlebnis sorgt. 

Wir übernehmen die Rolle von Desmond Wales, einem Psychologen, welcher aufwacht und in seiner Klinik gefangen scheint, nachdem die ganze Stadt überflutet wurde. Der Clou an der Sache, hierbei handelt es sich um eine Art Hub Welt, denn das eigentliche Abenteuer spielt sich in der Psyche anderer Personen ab. Verteilt in dieser Hub Welt können wir Kasetten finden, (ihr wisst schon diese seltsamen Dinger aus längst vergangenen Tagen) durch diese Kasetten können wir die unterschiedlichen Level in den Köpfen der Patienten betreten um so den Horror anderer Personen zu erleben. Durch das Absolvieren dieser Passagen werden in der Klinik immer weitere Areale freigeschaltet wodurch wir im Spiel voran kommen, am Ende kann man schließlich das ganze Gebäude frei erkunden. 

Als Stütze wartet in Desmonds Büro auch seine Katze Tonia und plaudert aufmunternde Worte zu. Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. 

Allerdings bekommen wir die Antworten nicht immer geliefert, selbst nach dem Abspann bleiben einige Fragen offen, was allerdings auch gut ist, immerhin bleibt so genügend Spielraum für eigene Interpretationen. Viele Hintergründe der Geschichte werden sogar in optionalen Schriftstücken in den Levels versteckt.

Auch Items dürfen nicht fehlen, nach und nach sammeln wir immer mehr nützliche Gegenstände ein. Natürlich dürfen auch Waffen nicht fehlen, die meiste Zeit verwenden wir eine Scherbe eines Spiegels, wobei dieses universell eingesetzt werden kann. Neben der Verwendung als Waffe ist die Spiegelscherbe auch gut dazu geeignet um Blockaden zu entfernen oder um unsichtbare Gegenstände oder Schriftstücke zu finden. 

Auch einen Hauch von RPG finden wir. Neben der Möglichkeit zur Heilung, gibt es auch Tabletten, durch welche sich die Werte Gesundheit, Ausdauer, Tempo und List erhöhen lassen. 

Was natürlich in keinem Horror Game fehlen darf, sind furchterregende Gegner. In Sound Mind bietet hierbei durchaus Monster, welche dem ein oder anderen Spieler schon einen Schrecken einjagen können. Zum Glück können wir uns auch mithilfe der bereits genannten Spiegelscherbe oder einer Pistole zur Wehr setzen. Hier wird es allerdings etwas knifflig, denn die Kämpfe funktionieren nur Semi gut, vor allem mit der Schusswaffe. Die Biester sind oftmals recht flink unterwegs, was das erfolgreiche treffen mit der Pistole etwas schwerer gestaltet, zumal werden Schüsse oft auch einfach nicht gezählt obwohl man getroffen hat. Richtig gutes Trefferfeedback sucht man auch vergeblich, das ist wohl der größte Kritikpunkt den In Sound Mind zu bieten hat.

Zwar könnte man als Spieler auch versuchen an den Gegnern vorbei zu schleichen, doch seien wir ehrlich, es gibt kaum Spiele, abgesehen von richtigen Stealth Games, in denen so ein Mix gut funktioniert. Also ist immer feste druff wohl die beste Entscheidung, zumindest wenn es um die 0815 Gegner geht, denn da gibt es ja auch noch Bosse.  Am Ende eines jeden Abschnitts erwartet uns ein Bossgegner, welcher immer eine eigene Mechanik verlangt. Hier ist also nachdenken anstatt ballern angesagt. 

Abseits der Kämpfe durchstreifen wir unheimlich Levels mit dichter und düsterer Atmosphäre, welche von stimmiger Musik untermalt werden. So sollten Horror Games auf jeden Fall aussehen. Für zusätzlich Paranoia sorgen die Kameras welche überall in den Levels verteilt sind. Witziges Detail, sobald wir unseren Blick in Richtung einer Kamera drehen, geht das rote Lämpchen aus, welches eine Aufnahme signalisiert. 

Natürlich wird in diesen Levels nicht nur gekämpft, sondern auch geknobelt. Dabei fallen die Rätsel mal so mal so aus. Soll heißen wir bekommen Standard Kost vorgesetzt alá zieh mal hier an dem Hebel. Aber auch etwas fordernder Rätsel haben die Entwickler sich ausgedacht, um den Druck an solchen Passagen zu erhöhen gibt es oft noch ein Zeit Limit dazu. 

An der Umgebung habe ich auch relativ wenig zu meckern, während die meisten Horror Games auf eher gedämmtes Licht setzen, sind Farben bei In Sound Mind ein essentieller Bestandteil der Stimmung. So schön das Spiel auch ist, hat es ebenso mit schweren Probleme zu kämpfen, allen voran die Ruckler. Ihr könnt noch so eine potente Maschine unter eurem Schreibtisch stehen haben, ab und an kommt es einfach vor, dass das Spiel ruckelt und man als Spieler so ins Gras beißt. Hierbei helfen die automatischen Checkpoints, welche hoffentlich bei jedem Spieler funktionieren. Ich hatte keine Probleme in der Richtung, habe aber auch schon gegenteiliges gehört. 

Auch die deutsche Übersetzung ist mehr als fragwürdig. An allen Ecken und Enden finden sich Übersetzungen welche teilweise gar keinen Sinn ergeben, oder doppelte Buchstaben. Falls möglich solltet ihr also das Spiel in englischer Sprache genießen.

Mochten wir:

  • Stimmungsvoll
  • Sieht schön aus
  • Stimmig musikalische Untermalung
  • Fordernde Rätsel

Mochten wir nicht:

  • Allerhand technische Probleme
  • Katastrophale Übersetzung

Gut ich bin jetzt in Sachen Horror nicht die größte Koryphäe aber ich hatte meinen Spaß mit In Sound Mind. Vor allem das doch etwas andere Level Design wirkt auf mich recht gelungen. Wer allerdings von Bugs und schlechter Übersetzung relativ schnell genervt ist sollte einen großen Bogen um den Titel machen.

Wertung

6/10

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